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Laufräder einspeichen

Als ich vor Jahren meine erste Felge eingespeicht habe, gab es im Internet noch relativ wenig Material über die Technik. Also habe ich mir die Speichung von einem fertigen Rad angeschaut und nach gebaut. Dabei haben sich einige Fehler eingeschlichen, was ärgerlich war, denn bemerkt hatte ich die Fehler erst, wenn das Rad irgendwie unrund lief. Also wieder runter mit den Speichen und neu angefangen. Mit der Zeit habe ich ein Vorgehensweise entwickelt, die Fehler vermeidet oder sie schnell aufdeckt. Dabei ist es egal ob es sich um 28, 32 oder 36 Löcher handelt, oder ob man 2,3 oder 4 mal kreutzen möchte. Das Schema ist immer das Selbe.

 Vorbereitung

Alle Speichen müssen mit einem öligen Lappen eingerieben werden, das Speichengewinde kann etwas mehr Öl vertragen, nur tropfen sollte es nicht.

 Einspeichen

Mit der ersten Speiche fängt alles an und die sollte mit bedacht montiert werden, denn schon jetzt lauert der erste Fehler. Wenn man die Speichenlöcher in der Felge genau betrachtet, so wird man feststellen, dass sie leicht versetzt sind(Bild 1). Sie sind so angeordnete, dass jeweils ein Nabenflansch eine Lochreihe bedient. Wenn die Felge auf dem Boden liegt, muss als die Speiche vom oberen Nabenflansch zu einem oberen Speichenloch gehen. Die Speiche wird auch von oben durch das Loch geführt, so dass der Speichenkopf zu sehen ist(Bild 2). Der Speichennippel wird mit ca.4 Umdrehungen mit den Fingern festgezogen. So wird auch mit den foldenden Speichennippeln verfahren(Bild 3). Bloß nicht zu fest anziehen! Das kommt erst zum Schluss.

Die Felge wird nun, wie auf den folgenden Bildern

Bild 1 Bild 2 Bild 3 Bild 4
zu sehen ist, bespeicht. Am Nabenflansch jedes zweite Loch und in der Felge jedes vierte Loch(Bild 4). Wichig, alle Speichenköpfe müssen zu sehen sein. Dann dreht man die Flege um und verfährt auf der anderen Seite genauso. Auch hier ist die erste Speiche wieder wichtig. Wie auf Bild 5 zu sehen ist sind die Löcher am Nabenflansch leicht versetzt. Ich habe einmal zur Verdeutlichung eine Speiche von oben, senkrecht nach unten gesteckt. Die Speiche landet genau zwischen zwei Nabenflaschlöchern. In Bild 6 ist zu sehen, wie die erste Speiche(rot) zu montieren ist. Das versetzte Nabenflanschloch passt genau zum nächsten Felgenloch der schon montierten Speiche(Bild 7). Die Speichen werden genauso weiter montiert, wie auf der anderen Seite(Bild 8 und 9). Und wieder so, dass alle Speichenköpfe zu sehen sind.
Bild 5 Bild 6 Bild 7 Bild 8
Bild 9 Bild 10 Bild 11 Bild 12
Die Hälfte der Speichen sind dran. Jetzt kommen die Speichen, bei denen der Speichenkopf nachher verdeckt ist. Die werden von unter durchgezogen. Wieder ist die erste Speiche von Bedeutung. Zunächst sind die Speichen noch sehr locker, wenn man an der Nabe dreht, wie in den Bildern 10 und 11, kann man die Speichen auf Spannung bringen. In diesen Moment entscheidet sich auch wie viele Speichenkreuzungen ich real bekomme. Bei einer üblichen Dreifachkreutzung wie auf Bild 12 zu sehen ist sollte die Speiche gerade bis zum Speichenloch reichen. Ist sie länger einfach vier Löcher nach links und man hat eine Vierfachkreutzung. Sollte sie zu kurz sein, vier Löcher nach rechts und man bekommt eine Zweifachkreuzung. Beim anlegen der ersten Speiche ist immer darauf zu achten, dass die restlichen Speichen leicht auf Spannung bleiben. Sollte die Länge der Speiche genau zwischen zwei Löchern liegen, dann würde ich das Loch empfehlen, bei der die Speiche ein wenig zu kurz ist.

Auf Bild 13 ist zu sehen wie die erste Speiche gekreuzt wird. Über Speiche eine und zwei, und unter Speiche drei. Dabei ist darauf zu achten wieder das richtige Loch zu nehmen, es liegt wie auf dem Bild leider schlecht zu sehen ist wieder am oberen Felgenrand. Mit den anderen Speichen dieser Seite wird genauso verfahren.

Die andere Seite wird im Prinzip genauso bespeicht, jetzt sind eigentlich keine Fehler mehr möglich. Auf Bild 14 ist nochmal das Kreuzungsschema zu sehen. Die Speichen sollten jetzt noch sehr locker sein. Beim anziehen der Speichen kommen Erfahrungswerte zum tragen. Die Speichen werden nach Augenmaß festgezogen und immer vom Ventilloch ausgehend, sonst verliert man den Überblick. Ich orientiere mich zuerst an den Gewinden, die aus den Speichennippeln raus ragen. Also ziehe ich alle Seichen soweit fest, dass noch ca. 2mm Gewinde zu sehen ist(Bild 15). Die Speichen sind dann immer noch nicht fest, ich prüfe die Speichenspannung mit den Händen und entscheide wie viel ich in der nächsten Umdrehung anziehe.

Bild 13 Bild 14 Bild 15 Bild 16
Bei dem Rad auf dem Bild habe ich genau bis zum Gewindeende angezogen. Dann hatten die Speichen schon eine gewisse Spannung. Wenn man dann wie auf Bild 16 auf die Nippel schaut, kann man sehen, wie tief die Speichen noch im Speichennippel sind. Nach mehreren Umdrehungen habe ich die Speichen soweit angezogen, dass die Speiche gerade noch so im Gewinde verborgen war. Zum Schluss immer vorsichtiger anziehen, ein bis zwei Umdrehungen mit dem Nippelspanner. Jetzt stimmte die Speichenspannug, vorerst! Ist man soweit, kontrolliert man den Rundlauf per Auge. Man nimmt das Rad, hält es an der Nabe fest und dreht es. Ist alles fehlerfrei Eingespeicht, sollte schon ein ordentlicher Rundlauf vorhanden sein. Nun kommt das Rad in einen Zentrierständer. Wenn man keinen hat, geht auch die Gabel des Rades. Bisher habe ich alle meine Räder ohne Zentrierständer zentriert. Mit Hilfe der Bremsbacken oder einen kleinen Hilfskonstruktion geht das ganz ordentlich.